Minister Mielke komt erachter dat de verkiezingsuitslagen, ondanks zijn uitdrukkelijke verbod, op verzoek van hogerhand zijn vervalst.
Einem Teil der Ausreisewilligen wurde versprochen, dass sie ausreisen dürfen, wenn sie bis zur Wahl still bleiben. Ein anderer Teil wurde noch vor dem Wahltag umgesiedelt und die dritte Gruppe haben wir mit einem kleinen Ansporn auf den richtigen Kurs gebracht.
UT: MINISTERIUM FÜR STAATSSICHERHEIT, BERLIN, 7. MAI 1989Ich habs schwarz auf weiß, Genosse Minister. Am Beispiel des Bezirks Halle. Von den 9.668 angekündigten Wahlverweigerungen wurden 4.530 zurückgezogen.
Ausjezeichnete Arbeit! Ihr habt mich verstanden, Jenossen. Diese zänkischen Topfgucker können jetzt zählen, wat se wollen! So muss et laufen, Jenossen!
Er steht auf und geht. Seine Stellvertreter springen auf.In den Wahllokalen werden sie ohnehin nichts finden!
Etwas in diesen Worten hat Mielke getriggert. Auf der Türschwelle seines Büros bleibt er stehen und dreht sich um.Wat sachst du?
Na, in den Wahllokalen wird es keine Divergenzen geben. Da zählt man ja richtig aus.
Und wo zählt man nicht richtig aus?
Gefährliche Stille. Die Generäle stehen stramm.Nun ja. In den Kreiswahlleitungen und den Wahlleitungen der Stadtbezirke sind die Zettel mit dem gewünschten Ergebnis zumindest schon mal vorbereitet.
Minister Mielke erblasst vor Schreck.Versteh ick jetzt nich. Ick hab doch klar gesacht, keine Manipulationen? Det ham wa doch jar nich nötig. Wen störts denn, wenn da dementsprechend nur 95% steht? Dann haben die Leute ihren Willen und denn herrscht Ruhe im Land.
Tja, das... ich hab das auch grad erst erfahren... Anweisung aus dem Großen Haus: Die Wahlergebnisse dürfen nicht schlechter sein als beim letzten Mal.
Gerhard Neiber deutet mit dem Finger nach oben. Mielke versteht den Wink und setzt sich unverzüglich in Bewegung.Mist. Die machen wieder einen Blödsinn und an uns bleibts dann hängen. Carlsohn, hol mir mal den Vorsitzenden der Wahlkommission an die Strippe.
Jawohl, Genosse Minister!
Er nimmt gleich den Hörer vom nächsten Telefon ab.Mensch, der Gegner hat doch seine Leute beim Auszählen der Stimmzettel. Die sind doch nich blöd. Denn ham wa wieder so ne scheiß Kampagne am Hals.
Genosse Krenz ist schon im Studio, um die Wahlergebnisse zu verlesen.
Er schirmt den Hörer mit der Hand ab. Mielke schaut auf seine Uhr, dann schlägt er wütend mit der Faust auf den Tisch.Verdammt noch mal! Der sollte doch erst mit mir reden, der Trottel! Dieser Pionierleiter!
Off-Ton aus der folgenden Szene.Liebe Bürgerinnen und Bürger der Deutschen Demokratischen Republik. Liebe Freunde und Genossen.
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